Lippstadt/Beckum. Die Volksbank Beckum-Lippstadt hat sehr gut gewirtschaftet und das vergangene Geschäftsjahr erfolgreich abgeschlossen: Die rund 45.000 Mitglieder der Genossenschaftsbank erhalten im dritten Jahr in Folge eine Dividende in Höhe von fünf Prozent. Einem entsprechenden Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat folgten die rund 220 Mitgliedervertreter am Dienstagabend auf der Vertreterversammlung in der Aula des Evangelischen Gymnasiums einstimmig.
Die Zusammenkunft stand unter der Leitung des Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Klaus Wessel. Dabei ging es bei der Erledigung der Tagesordnung darum, die Berichte von Vorstand und Aufsichtsrat zum vergangenen Geschäftsjahr entgegenzunehmen und die nach Satzung und Gesetz notwendigen Beschlüsse zu fassen.
Dass die Volksbank im zurückliegenden Jahr gute Arbeit geleistet hat, spiegeln auch zahlreiche Auszeichnungen wider, die die Bank erhalten hat. „Unter anderem haben wir zum vierten Mal in Folge den Lippstädter Kundenspiegel in den drei Kategorien Freundlichkeit, Beratungsqualität und Preis-Leistungsverhältnis gewonnen“, hob der Vorstandsvorsitzende Stefan Hoffmann in seinem Bericht über das zurückliegende Geschäftsjahr hervor. Er dankte außerdem den Mitarbeitern für deren Einsatz und Engagement: „Wir sind nicht nur voll und ganz zufrieden mit dem zurückliegenden Geschäftsjahr. Wir sind stolz darauf. Besonders stolz sind wir auf unsere Mitarbeiter, denen wir dieses Ergebnis zu verdanken haben“.
Im Anschluss präsentierte er den Mitgliedervertretern die Zahlen: Die Wachstumsdynamik aus dem Jahr 2017 hat sich auch im Jahr 2018 fortgesetzt. Das Kundengesamtvolumen (Die Gesamtheit aller Einlagen und Kredite, inklusiver der von der Volksbank betreuten Produkte der Verbundpartner) wuchs um 4,3 Prozent auf rund 3,9 Milliarden Euro. Der Zuwachs ist etwas geringer als im Vorjahr, aber immer noch leicht über dem Verbandsdurchschnitt.
Bilanzsumme auf hohem Niveau wachsend
Die Bilanzsumme ist gegenüber dem Vorjahr deutlich um 6,7 Prozent auf 1,92 Milliarden Euro gestiegen. Wachstumstreiber waren hier die Kreditvergabe an Unternehmen und Privatpersonen in der Region. Der Durchschnittswert aller Genossenschaftsbanken im Verbandsgebiet wurde hier um rund zwei Prozentpunkte übertroffen.
Kreditgeschäft weiterhin stark
Die Kredite an Firmen- und Privatkunden beliefen sich auf 1,36 Milliarden Euro (plus 8,4 Prozent). Das insgesamt betreute Kundenkreditvolumen beträgt 1,8 Milliarden Euro und ist um 7 Prozent gestiegen. „Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus verzeichnen wir hier wiederum einen Trend zu langfristigen Finanzierungen“, erklärte Hoffmann. Das Privatkundenkreditgeschäft ist erneut stärker gestiegen, als das Firmenkundenkreditgeschäft. „Das lieg an den niedrigen Kreditzinsen, den guten Einkommenszuwächsen der Haushalte und dem hohen Maß an Arbeitsplatzsicherheit“, führte er weiter aus.
Die Kundeneinlagen haben sich mit einem Plus von 3,6 Prozent zufriedenstellend entwickelt. Ein neuer Höchstwert wurde beim betreuten Kundenanlagevolumen mit 2 Milliarden Euro erreicht.
Deutlicher Aufbau des Eigenkapitals
Das bilanzielle Eigenkapital wuchs um 2,5 Prozent auf 131,1 Millionen Euro. Der Fonds für allgemeine Bankrisiken konnte mit 7 Millionen Euro dotiert werden und beträgt 48,5 Millionen Euro. Die Volksbank verfügt über ausreichend Wachstumsspielräume, um den Kreditwünschen von Privat- und Firmenkunden gleichermaßen gerecht zu werden und erfüllt die gesetzlichen Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung.
Auch die Aufwands-/ Ertragsrelation hat sich weiter verbessert: „63 Cent gibt die Bank aus, um einen Euro zu erwirtschaften“, so Hoffmann. Zins- und Provisionsüberschuss liegen über Vorjahresniveau.
Der Personalaufwand ist gesunken und liegt bei 18,9 Millionen Euro. 297 Mitarbeiter beschäftigte die Volksbank zum Bilanzstichtag. Die Ausbildungsquote liegt bei 11,1 Prozent. Die Sachaufwendungen sind bedingt durch die Umstellung auf ein neues Bankensystem im August 2018 leicht angestiegen.
Der Jahresüberschuss nach Steuern belief sich auf fünf Millionen Euro und lag damit leicht über Vorjahresniveau.
Abschließend richtete der Vorstandsvorsitzende den Blick in Richtung Zukunft. Dauerniedrigzinsphase, Regulatorik und der digitale Wandel sind die drei großen Themen, denen sich die Bank weiter stellen muss.
Welche Leistungen rufen die Kunden wann, wo und wie ab? Die Antwort macht die Digitalzukunft im Bankensektor aus. Mit Vertriebskanälen und Produkten, die auf die Anforderungen der Kunden abgestimmt sind, stellt sich das Unternehmen auf die Veränderungen ein.
„Wir werden nur erfolgreich sein, wenn wir Qualität und Kundennähe nicht aus den Augen verlieren. Der Mensch ist ein soziales Wesen und wird es auch im digitalen Zeitalter bleiben. Guter Service, gute Beratung und eine gute Dienstleistung. Nicht digital oder lokal. Sondern digital und lokal. Dafür steht die Volksbank“, machte Hoffmann deutlich.
Erneut fünf Prozent Dividende für die Mitglieder
Die Zahlen und das wirtschaftlich gewinnbringende Geschäftsjahr bestätigte im Anschluss auch Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Klaus Wessel. Deshalb empfahl er der Versammlung, den vorgelegten Abschluss festzustellen und die vorgeschlagene Verwendung des Jahresüberschusses zu beschließen. Die Vertreterinnen und Vertreter stimmten zu: 44.715 Mitglieder erhalten fünf Prozent Dividende für das vergangene Geschäftsjahr, das sind knapp 1,25 Millionen Euro.
Die Mitgliedervertreter entlasteten Vorstand und Aufsichtsrat einstimmig. Wiedergewählt in den Aufsichtsrat wurden für die nächsten drei Jahre Heinz-Josef Demandt, Rüdiger Gockel, Thomas Schlüter und Dr. Klaus Wessel. Satzungsgemäß scheidet Heinrich Schulze-Düllo mit Erreichen der Altersgrenze aus dem Aufsichtsrat aus. Dr. Wessel bedankte sich im Namen des gesamten Aufsichtsrates, des Vorstandes und aller Genossenschaftsmitglieder für das Engagement, insbesondere für die Zeit und die Arbeit, die Schulze-Düllo in den Dienst der Genossenschaftsbank gestellt hat.
Innerhalb der Vertreterversammlung wurde außerdem Änderungen zur Satzung beschlossen. Diese stehen im Zusammenhang mit den Änderungen des Genossenschaftsgesetzes, die im Juli 2017 in Kraft getreten sind.
Kompetent, kurzweilig und spannend schloss sich der Gastvortrag von Udo van Kampen an. Er war über 40 Jahre als Korrespondent für das ZDF tätig und ist den TV-Zuschauern als „Mr. Europa“ bekannt. Als angesehener Wirtschaftsredakteur war er einer der Mitbegründer des Wirtschaftsmagazins "WISO". Van Kampen leitete die ZDF-Studios in Brüssel und New York und berichtete u.a. live über die Terroranschläge am 11. September 2001. „Europas neue Wirklichkeit- Wie Trump, Brexit und die Populisten die EU verändern“, war das Thema seines Vortrags in Lippstadt. Udo van Kampen warb in seinem Vortrag für ein starkes Europa, in dem die Staaten gemeinsam auftreten müssten. Denn in Europa liege die Zukunft.
Volksbank Beckum-Lippstadt weiter auf der Erfolgsspur
Vertreterversammlung beschließt erneut Dividende von fünf Prozent

Vorstandsvorsitzender Stefan Hofmann, Gastredner Udo van Kampen, Ausichtsratsvorsitzender Dr. Klaus Wessel, Vorstandsmitglied Jörg Deutschmann